Dorfdialekt

Unser Dorfdialekt

Gibt es etwas schöneres, als einen eigenen Dialekt? In Berg gibt es diesen speziellen Pfälzer Dialekt mit einer Reihe von Berger Besonderheiten.

Unser Heimatforscher Ludwig Stehle hat im Jahr 1982 eine Zusammenfassung vieler Begriffe aus dem Berger Dorfdialekt geschrieben. Seine Arbeit:

Der Berger Dorfdialekt

steht heute in einigen Berger Haushalten, hat aber leider nicht die Verbreitung gefunden, die sie eigentlich verdient hätte. Das soll sich ändern!

Aus diesem Grunde habe ich mir erlaubt, dieses umfassende Werk abzuschreiben und für das Internet auf der Berger Homepage aufzuarbeiten. Als jemand, der selber nur ein „Zugeloffener“ ist, der den Berger Dialekt wohl niemals lernen wird, hat es mir sehr viel Spass gemacht, mich mit der Lektüre dieses Werkes zu beschäftigen.

Ich hoffe, dass es auch anderen ähnlich geht wie mir. Machen Sie sich die Mühe und versuchen Sie, die einzelnen Begriffe zu erkennen. Es ist nicht immer ganz einfach.

VORWORT von Ludwig Stehle

Es gibt Leute, die auf ihre Blutsverwandtschaft stolz sind. Dann gibt es heutzutage nicht wenige Personen, die in Form einer Ahnentafel ihre Abstammung sogar genau wissen wollen. Was uns aber alle gemeinsam angeht, ist die Muttersprache unserer Vorfahren.

Einerlei welcher Sprache wir uns auch immer bedienen: Sie ist völkerverbindend und eine lebendige Brücke von Mensch zu Mensch. Ohne Sprache wäre die Menschheit stumm und stumpf. Leider hat sie auch ihre Schattenseiten; wissen wir doch von der Geschichte her, daß sich als schlimme Folge der Sprache schon oft Glück und Unheil unter den Völkern die Waage gehalten haben.

Ein besonderer Zweig der Schrift- oder Muttersprache ist die Mundart, Dialekt genannt. Um diese geht es in dieser Broschüre. In ihr will altes Wortgut unserer Vorfahren erfaßt werden. Bekanntlich hatten unsere Ahnen in ihrem Alltags- und Lebensablauf für vielerlei Dinge ganz andere Namen und Bezeichnungen als wir heute.

Bei meinem Unterfangen, Berger Dialekt der Vergangenheit zu konservieren, habe ich die Erkenntnis gewonnen, daß ein Großteil des alten Sprachkulturgutes unserer Ahnen und Urahnen leider für immer als verloren gesehen werden muß. Wenn auch ein bißchen spät, scheint mir nichtsdestominder der jetzige Versuch doch nützlich und wertvoll zu sein, zu retten was noch zu retten ist.

Niemand braucht sich seines Dialektes oder Wortgutes seiner Ahnen zu schämen – eher sollte man darauf stolz sein.

Ursprünglich war es meine Absicht, die mir sowohl vom Landesarchiv als auch von der Landesbibliothek in Speyer angebotene Fachliteratur mit zu verwerten. Davon bin ich jedoch abgekommen, weil deren Stoff den gesamtpfälzischen Raum umfaßt hätte, während diese Sammlung ausschließlich auf Redewendungen und Wortgut unserer eigenen Vorfahren begrenzt bleiben sollte. Von diesem Grundsatz her habe ich darum auch nur ortsbezogenes Material und die Mithilfe der älteren Mitbürger in Anspruch genommen. Das Ganze war ja von Anfang an als reine Berger Sache gedacht.

Ich wünsche, daß diese kleine Broschüre in unseren Familien, bei den Alt- und Neubürgern, eine freundliche Aufnahme findet und ihr Inhalt dazu beitragen möge, die Zusammengehörigkeit im Sinne von Gemeinschaft enger und inniger zu gestalten. Nach dem Motto: Worte die von Herzen kommen – gehen zu Herzen.

Herzlichen Dank all denen, die mit Wort und Tat meine Aktion unterstützt und durch ihre Mithilfe mich in der Ausdauer bestärkt haben, das bescheidene Werkchen nach zweijähriger Vorbereitung in der nun vorliegenden Fassung für uns und die kommende Generation auf die Beine zu bringen.

Persönlich war ich einzig von dem Gedanken beseelt, meiner Gemeinde einen weiteren Dienst zu erweisen und unserer Bevölkerung eine kleine Freude zu bereiten.

Berg (Pfalz), im Sommer 1982 Ludwig Stehle

Der Berger Dorfdialekt

Viel Spaß mit dem Berger Dorfdialekt wünscht Ihnen
Hans-Peter Meyer
Berg (Pfalz), im Januar 2003