Namensentstehung

Das Wort „Berg“ leitet sich von dem altgermanischen Wortschatz ab, vom Urgermanischen „bergoz“ (für „Berg, Höhe“), zum altfränkischen „berga“, und ist belegt seit dem 9. Jahrhundert im Althochdeutschen „berg“ oder „perec“ und im Mittelhochdeutschen „berc, berg“. Das Wort der „Berg“ ist ein Maskulinum, also männlichen Geschlechts, steht für eine hoch ansteigende Geländeerhebung oder Hügel und bezeichnet so die Lage an oder auf einer Anhöhe.

„Berg“ ist eine im südostpfälzisch-nordbadischen Rheinniederungsgebiet verbreitete Bezeichnung für eine Bodenerhebung, auch von geringer Höhe. Beide Erklärungen treffen auf unseren Ort zu.

Lage

Orte namens Berg oder mit Endung -berg können ein hohes Alter aufweisen, wie unser Dorf Berg, das schon im Jahre 819 in einer Urkunde genannt wird. Der Name unseres Dorfes leitet sich von seiner markanten Lage auf dem Hochgestade im Gegensatz zu den übrigen Orten in der Rheinaue her ab. Über die Namensentstehung unseres Dorfes Berg gibt es folgende Deutung: „Das Dorf hat seinen Namen von der Lage auf dem Hochufer des Rheines“, so beschreibt es der Historiker Heeger im Jahre 1900.

Kurz und bündig wird das Dorf Berg auch bei dem Historiker Michael Frey im Jahr 1836 beschrieben: „Dorf, 3 ¼ gewöhnliche Stunden südwärts von Kandel, hart an der südlich vorüberziehenden Gränz-Lauter, und theilweise im Rheinthal, theilweise aber auf dem Hochufer des Rheins gelegen, zählte früher zur Herrschaft und Burg des zweibrückischen Amts-Städtchens Hagenbach, mit dem es das Geschichtliche in seiner Weise gemein hat“. Also von der Rheinniederung her gesehen liegt unser Dorf Berg „ûf demo berge“ kommt aus dem Althochdeutschen und heißt auf dem Hochufer des alten Rheinbettes gelegen.

Die geographische Lage des Dorfes Berg ist einzigartig. Im Süden die deutsch-französische Grenze mit dem uns gegenüberliegenden elsässischen Städtchen Lauterbourg und dem angrenzenden Unterelsass mit seinen welligen Hängen; die Grenze stoßt heute nicht mehr ab, sondern zieht an aus nah und fern. Von Westen nach Norden werden wir vom nahen Bienwald umsäumt. Vom Rheinhochgestade haben wir einen wunderschönen Blick auf die unten vorbei schlängelnde Lauter und das Lautertal gibt Berg ein romantisches Landschaftsbild.

August Becker schwärmt: „Ehe wir die große Heerstraße von hier durch den Bienwald nach Kandel verfolgen, wandern wir östlich nach dem nahen großen Dorf Berg am Hochufer des Rheinstroms. Unterhalb Berg fließt die Lauter durch buschige Niederungen und schöne Wiesengründe mit einer großen Krümmung dem stattlichen Dorf Neuburg zu“.

Und schließlich, nur ein Kilometer ostwärts von der Berg-Lauterburger Gemarkungsgrenze, fließt Deutschlands längster Strom, der Rhein. Berg liegt auch an einer der wichtigsten Eisenbahnlinie Mainz–Ludwigshafen–Straßburg.

Schreibweise in alten Urkunden

„Berge“ lautet die ursprüngliche Schreibweise im Jahre 819. Unter den Ministerialenfamilien und ihren Nachkommen des Wezel von Berg gab es verschiedene Schreibweisen unseres Ortes, sie nannten sich in den Jahren von 1150–1484 fast immer mit einem vorangestellten „de, also von“ vor der Ortsbezeichnung, z. B. „de Berge, de Bergen, de Berga, de Bergue und de Berc“, auch „von Berge, von Bergen“, oder nur „Berge, Bergen“ waren üblich. In den Bistumsmatrikeln von 1468–1470 taucht sogar die Schreibweise „Bergh“ auf. Weiter folgen dann im Jahr 1537 „von Bergen“, 1554 „von Berge“, 1558 „Berge“ und im Jahr 1576 erscheint erstmals unsere heutige Schreibweise „Berg“, während um 1600 die Schreibweise wieder auf „Bergen“ wechselt.

Ab dem Jahr 1755 wird endgültig die heutige Schreibweise festgelegt auf „Berg“ und schließlich, seit dem 18. Mai 1952, „Berg“ mit dem Zusatz „(Pfalz)“.

Schreibweise auf alten Landkarten

Die Schreibweise unseres Dorfes auf alten historischen Landkarten der Jahre 1576–1882 folgt immer im Wechsel zwischen „Bergen, Berge und Berg“. Im Jahr 1576 erscheint unser Dorf Berg erstmals auf einem Kupferstich des bekannten und berühmten Elsässer Kartogaphen Daniel Specklin (1536–1589) als „Bergen“. Vom österreichischen Erzherzog Ferdinand erhielt er im Jahr 1573 den Auftrag eine kartographische Aufnahme des gesamten Elsass anzufertigen, die Arbeiten daran beschäftigten ihn bis ins Jahr 1576. Der Titel des Kupferstiches lautet: „Elsass ist der Vier provintzen eine Im teutschen Landt. Ist erstlichen von den Babiloniern bewohnt, von S. Matherno S. Petterus Jünger zum Christen glauben komen. Ist das schönste thall in Germania/ Gestellt durch Daniel Speckel, von Strasburg Jar Christ 1576“.

Die große gedruckte Karte mit den Maßen von 115 x 38 cm, aus drei Platten mit 36,5 x 39 cm bestehend, erschien dann 1577 (gestochen von Franz Hogenberg), im Maßstab von 1: 195.000.

Im heutigen Berger Volksmund lautet unser Dorf „Berch“.

Literatur:

  • BECKER, August: Die Pfalz und die Pfälzer, Landau in der Pfalz 1988, S. 333.
  • DOLCH, Martin/GREULE, Albrecht: Historisches Siedlungsnamenbuch der Pfalz, in: Veröffentlichungen der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften in Speyer, Speyer 1991, Bd. 81(richtig 83) 555 Seiten, hier S. 57.
  • FREY, Michael: Versuch einer geographisch-historischstatistischen Beschreibung des kön. bayer. Rheinkreises, Speyer 1836, Bd. 1, S. 494.
  • GRIMM Jacob u. Wilhelm: Deutsches Wörterbuch 16 Bände, Leipzig 1854–1961, Bd. 1 (1854), S (Spalte) 1503, Zeile 59 „berg, m.“.
  • HEEGER, Georg: Die germanische Besiedlung der Vorderpfalz an der Hand von Ortsnamen, Landau 1900, S. 32.
  • KAUFMANN, Henning: Pfälzische Ortsnamen: Berichtigungen und Ergänzungen zu Ernst Christmann, „Die Siedlungsnamen der Pfalz“, München 1971, 318 Seiten, hier S. 22.
  • KLUGE, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 5. Auflage, Straßburg 1894, Stichwort „Berg“ S. 36.
  • PFEIFER, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 2. Auflage, München 1993, Stichwort „Berg“.
  • STEHLE, Ludwig: Berger Ortschronik, Speyer 1980, S. 4.
  • WEGMANN, Norbert: Berg auf alten Landkarten, Berg 2016, Unveröffentliches Manuskript.