Mühle

Eines der interessantesten und ältesten Gebäude ist die „Berger Mühle“, schon im Jahr 1404 wird sie erstmals urkundlich erwähnt.

Der zweigeschossige Putzbau mit Mansardendach, wie wir die Mühle heute kennen, stammt aus dem Jahre 1730. Sie war durch wirtschaftliche und geschichtliche Beziehungen mit dem Dorf und seiner Umgebung eng verbunden, aber das große Mühlensterben des 20. und 21. Jahrhunderts hat sie nicht überlebt. Heute werden keine Mehlsäcke mehr aus der Mühle getragen, denn sie ist mittlerweile geschlossen und der Betrieb ruht.

Die über 615-jährige Geschichte der Berger Mühle, die von drei Müllerdynastien (1700–2006) HABER, HARDER und BERIZZI beherrscht und überwiegend von Frauen geführt wurde, ist Vergangenheit, nur der Denkmalschutz hebt noch schützend seine Hand darüber. Die kolorierte Postkarte um 1935 nach einem Aquarell von Karl Graf aus Speyer entstanden, zeigt im Vordergrund den Bachlauf der Lauter, im Hintergrund die Gebäude der Berger Mühle.

1404 Ersterwähnung der Berger Mühle

Am 9. August verleiht König Ruprecht I. an Fritze Pfeffer und Heintzen genannt „Steyn im augen“ und ihren Erben zu rechtem Erbe „unsern mulstaden und hofstat obwendig des dorffs Berge off der lutern gelegen da furmals (vormals) auch ein mule (Mühle) gestanden ist“. Sie dürfen zum Neubau Zimmerholz in den dortigen Wäldern hauen, ausgenommen in dem Walde genannt „Stuckswerde“, dort nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Königs. Die königlichen Leute sollen ihnen das behauene Holz in Frone auf die Hofstatt führen. Sie sollen die Mühle von neuem „offbringen buwen, belantfesten fassen und machen uff ire kosten“. Acht Tage lang
sollen die armen Leute des König Ruprechts zu zwölft fronen, die „tyche“ zu der Mühle zu machen.

Die Mühle gibt Pfalz jährlich 8 Malter Korn auf Mariä Geburt nach „Hagenbuch“ oder „Newenburg“.

1409 Zweite Erwähnung der Berger Mühle

In einer weiteren Urkunde vom 10. Oktober verleiht König Ruprecht I. an Hansen genannt „Pater noster“ und dessen Erben seine Mühle zu „Hagenbuch“ (Hagenbach) auf 20 Jahre gegen 14 Malter Korn Speyerer Maß abzuliefern dem Keller zu „Nuwenburg“ (Neuburg) vor Mariä Geburt.

Mit der Nennung der Mühle zu Hagenbach kann nur die Mühle in Berg gemeint sein. Denn Berg gehörte zur Vogtei Hagenbach, aber in Hagenbach selbst gab es in dieser Zeit keine Mühle.

2002 Fischtreppe bei der Mühle Berizzi

Die Lauter wurde mit ihrem zwei Meter hohen Wehr bei der Mühle durch einen angelegten Fischweg in Form eines Raugerinne-Beckenpasses wieder durchgängig gemacht. Das Raugerinne zweigt oberhalb des Wehres von der Lauter ab und fließt entlang der Wehrmauern zum Unterwasser. Die Außenschale wurde in Betonbauweise hergestellt, die Ausgestaltung des Gerinnes erfolgte mit Blocksteinen in naturnaher Bauweise. Die Mündung des Fischpasses liegt direkt unterhalb des Wehres. Eine in die Uferwand integrierte Auslaufblende erzeugt einen kompakten Strömungsstrahl, der die Fische in den Fischpass leitet. Die Kosten betrugen 120.000 Euro.