Römerstraße

Römerstraße (1719-1826)

Römerstraße Berg – Lingenfeld

Obwohl unsere Gemarkung mit der Aera der Römerherrschaft verbunden ist-denken wir an die entlang der Waldstraße (B 9) verlaufende Römerstraße-gibt es bis jetzt aus dem Berger Bereich direkt noch keine Römerfunde. Überspringt man aber am unteren Gemeindewald unsere Gemarkungsgrenze einige Meter, so wissen wir, daß das Staatliche Amt für Vor- und Frühgeschichte, Speyer, auf dem Terrain des Kalksandsteinwerkes Schencking, im Bienwald, bei Grabungen im August/Sept. 1973 auf ein Grab gestoßen ist, in dem kleine Keramiksteinchen (vorgeschichtlich), Holzkohle, angebrannte Steine und eine Fibel von 80 – 140 n. Chr. gefunden worden sind.

Bei dem Grab handelt es sich möglicherweise um eine Körpergrabgrube zur Zeit eines Traditionswechsels von der Körper- zur Brandbestattung. Im übrigen, so die wissenschaftliche Auswertung, ist die gegrabene Ringwallanlage als Erdschanze anzusprechen und stammt aus der Zeit der Bauernkriege (1524-25) oder der kriegerischen Wirren der folgenden Jahrhunderte, während die Fibel (Gewandspange) im Zusammenhang mit der nur 50 Meter von der Fundstelle entfernten Römerstraße Straßburg – Mainz gesehen werden muß.

In einer wissenschaftlichen Abhandlung von Prof. Friedrich Johann Hildenbrand, Speyer, vom 12.8.1921 in der Unterhaltungsbeilage des Landauer Anzeigers ist u.a. ausgeführt, daß die Römer als die Herren des Landes schon zu des Augustus Zeiten die bisher mehr natürlichen Wege zwischen größeren Wohnplätzen in künstliche verwandelten oder neue Straßen anlegten, besonders um ihre Lagerstätten am Rhein miteinander zu verbinden. Überreste einer solchen Straße finden sich noch zwischen Berg und Rheinzabern.

In einem Forschungsbericht des Reg.Präsidenten des Rheinkreises von 1818 heißt es: die Straße zieht durch den ganzen (östlichen) Bienwald-großenteils parallel mit der damaligen Straße-meistens 1 Meter hoch und mehr oder weniger mit Holz bewachsen. Sie ist bei den Landleuten unter dem Namen Thümel, wahrscheinlich von tumulus, bekannt und bildet von der Wieslauter bis an den Heilbach die Grenze zwischen den Hagenbacher Gemeindewaldungen, dem Thümelwald und den Staatswaldungen

Dieser Text stammt aus der Ortschronik von Ludwig Stehle (1980)
Bearbeitet von Dr. Hans-Peter Meyer und Joachim Möller (2001)