Mehrgenerationenhaus / Mehrgenerationenwohnen
Vor Jahrzehnten war das Wohnen in einer Mehrgenerationen Gemeinschaft innerhalb einer Großfamilie noch eine ganz normale Wohnform. Erst mit der Zeit ist es immer seltener geworden, dass mehrere Generationen gemeinsam unter einem Dach leben. Die Haushalte in Deutschland wurden immer kleiner..Heute leben die meisten Menschen alleine oder mit einer weiteren Person zusammen. Dabei können sich viele Menschen inzwischen wieder eine generationsübergreifende Wohnform vorstellen.
Beim Mehrgenerationenhaus / Mehrgenerationenwohnen handelt es sich um ein Wohnkonzept, bei dem Menschen aus verschiedenen Generationen zusammenleben, sich gegenseitig unterstützen und voneinander lernen. Die Bewohner können Familienmitglieder, Freunde, Bekannte oder auch einfach nur Gleichgesinnte sein.
Das Mehrgenerationenwohnen findet in mehreren separaten Wohneinheiten und zusätzlichen Gemeinschaftsräumen statt. Die einzelnen Wohnungen sind zumeist unterschiedlich groß, können – je nach Konzept- angemietet oder auch in Eigenbesitz sein. Die Bewohner sind Familien, Paare, Einzelpersonen aus allen Altersbereichen.
Gemeinschaftsräume können Gemeinschaftsküche, Esszimmer, Aufenthaltsräume, aber auch ein gemeinschaftlicher Garten sein.
Das Leben im Mehrgenerationenhaus / Mehrgenerationenwohnen zeichnet sich durch gemeinschaftliche Aktivitäten und somit regelmäßige soziale Kontakte aus. Die gegenseitige Unterstützung im Alltag (z. Bsp. bei der Kinderbetreuung, Versorgung und Pflege älterer Mitbewohner) ist einer der Grundpfeiler dieser Wohnform.
Wichtige Voraussetzungen und Dinge sind zuvor zu klären:
Welche Bewohner, Art des Wohnobjekts (Kauf, Eigenbau, Baugenossenschaft, Bauträger), Lage, Besitzverhältnisse, Baukosten, Barrierefreiheit, Hausregeln als Voraussetzungen.
Darüber hinaus müssen u.a. die Aufteilung von Reparatur- und Nebenkosten, die Folgen bei Auszug eines Bewohners / mehrerer Bewohner, die Aufgaben der Reinigung und Instandhaltung, die Art der Gemeinschaftsräume und die Frage der Privatsphäre und Raumaufteilung klar geregelt sein.
Die Vorteile dieser Wohnform liegen klar auf der Hand:
-mehr soziales Miteinander bei gewahrter Privatsphäre
-gegenseitige Unterstützung
-Kostenersparnis durch Aufteilung bestimmter Kosten
-ältere Bewohner können länger im eigenen Zuhause bleiben
Aber auch die Nachteile eines solchen Konzeptes sollte jeder für sich im Auge behalten:
-die räumliche Nähe birgt durchaus Konfliktpotential
-das Gefühl mangelnder Privatsphäre und zu wenig Rückzugsmöglichkeiten
-zu wenig Inanspruchnahme professioneller ambulanter Pflegehilfen
-oft größere Belastung der mittleren Generation, die sich einerseits um die Kinder kümmert und andererseits die älteren Bewohner unterstützt
Die Entscheidung für eine solche Wohnform sollte daher jeder für sich mit allen Vor- und Nachteilen sehr gut abwägen und sich zuvor umfassend informieren und auch entsprechend beraten lassen.
Zweifellos bietet diese Wohnform eine sehr gute Möglichkeit, die zunehmende Vereinsamung und Isolation vieler Menschen im Alter in Zukunft zu verhindern.