Wohnen im Alter in Berg
Mit unserem gut besuchten Informationsabend am 21.03.2024 rund um das Thema Leben und Wohnen im Alter in Berg ist der offizielle Startschuss in der Gemeinde für das Projekt WohnPunkt RLP gefallen. Wir befassen uns in den kommenden Monaten intensiv mit dem Thema Leben und Wohnen im Alter in unserer Gemeinde und damit einhergehend mit den Überlegungen zur baulichen Entwicklung eines neuen Quartiers südlich der Schule, das generationenübergreifend gestaltet und damit u.a. Möglichkeiten für das Wohnen im Alter anbieten soll.
Was ist WohnPunkt RLP?
WohnPunkt RLP begleitet Ortsgemeinden und deren Einwohner bei der Umsetzung innovativer Projekte aus dem Bereich Wohnen mit Teilhabe und sucht gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort passende Lösungen, die es ermöglichen dem Wunsch vieler nachzukommen: bis ins hohe Alter im bekannten Umfeld leben – auch dann, wenn vielleicht schon Unterstützungsbedarf notwendig ist.
Beispiele für Wohnen mit Teilhabe können u.a. sein: Mehrgenerationenwohnen, barrierefreies Wohnen mit Pflege- und Unterstützungsangeboten, Wohn-Pflege-Gemeinschaften, Dorfmitteprojekte mit Tagespflege oder Betreuung.
Im Rahmen von WohnPunkt RLP wird der Gemeinde von Seiten des Landes Rheinland-Pfalz und hier speziell vom Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung eine externe Projektberaterin – Frau Silke Neu (Büro PLANkultur aus Herxheim) zur Seite gestellt, um das Projekt fachlich zu begleiten und gemeinsam mit den Akteuren vor Ort das bestmögliche Ergebnis für Berg zu erzielen.
Wie kann ich mich beteiligen?
Derzeit wird eine Fragebogenaktion vorbereitet, die zunächst die bestehenden Angebote genauer betrachtet, aber auch abfragt, welche zusätzlichen Angebote für die Bürgerinnen und Bürger wünschenswert und hilfreich sind. Die Teilnahme ist selbstverständlich freiwillig und wird vor dem Start noch einmal separat angekündigt.
Darüber hinaus sind alle Ideen und Anregungen rund um das Thema Wohnen mit Teilhabe herzlich willkommen. Die Erfahrungswerte und das Engagement eines jeden Einzelnen sind von Bedeutung und halten Berg lebendig und lebenswert.
Was habe ich davon?
Sie können Ihre Ideen und Anregungen einbringen und damit Ihre Gemeinde mitgestalten und fit für die Zukunft machen! Bleiben Sie neugierig und beteiligen Sie sich!
Was sind die nächsten Schritte?
In Vorbereitung auf die Fragebogenaktion stellen wir in den kommenden Wochen verschiedene Wohnformen und Möglichkeiten für das Leben und Wohnen im Alter vor.
Heute beginnen wir mit den den Wohngemeinschaft. Wohngemeinschaften sind nicht nur für Studierende interessant. Auch im Alter kann von einer Wohngemeinschaft profitiert werden. Es gibt unterschiedliche Wohngemeinschaften für Senioren, die den Alltag und das Leben in der Gemeinschaft unterschiedlich stark unterstützen oder beeinflussen.
In einer privat organisierte Senioren WG leben die Bewohner selbstorganisiert in einer gemeinsamen Wohnung, die maximale Anzahl der Personen ist nicht begrenzt und wird von der Gemeinschaft festgelegt. Diese Art der WG bietet viel Entscheidungsfreiheit, fordert aber ebenso viel Eigenverantwortung der einzelnen Personen. Jeder Bewohner/Bewohnerin hat in der WG ein eigenes Zimmer, das als Rückzugsort dient. Die Gemeinschaftsräume wie Küche oder Wohnbereich laden zu gemeinsamen Aktivitäten und Austausch ein. Die Bewohner können ihren Alltag in der privaten WG flexibel gestalten und entscheiden gemeinsam über Punkte wie Küchendienst, Reinigungsplan etc. Die Organisation erfordert viel Zeit und Rücksichtnahme der einzelnen Bewohner. Sofern einzelne Pflegeleistungen alltagsbegleitend benötigt werden, sind diese eigenständig zu organisieren.
In einer von einem Träger organisierten Wohn-Pflegegemeinschaft leben hingegen maximal 12 Personen zusammen. In der Regel handelt es sich dabei um ein Mietverhältnis. Auch in der Wohnpflegegemeinschaft bezieht jeder Mieter/Mieterin ein eigenes Zimmer, das als Rückzugsort dient. Die Gemeinschaftsräume wie Küche und Wohnzimmer stehen allen gleichermaßen zur Verfügung. Es wird gemeinsam gekocht, Musik gehört, Zeitung gelesen und vieles mehr. Angehörige und Freunde können ohne großen Aufwand den Kontakt aufrechterhalten und sich in Aktivitäten einbringen. Die Mitglieder der WG beauftragen – neben den individuellen pflegerischen Leistungen – allgemeine organisatorische, verwaltende und betreuende Tätigkeiten. Hinsichtlich des Pflegedienstes haben jede Bewohnerin und jeder Bewohner die Wahlfreiheit, welcher Pflegedienst mit den erforderlichen Leistungen beauftragt wird.
Die Wohnpflegegemeinschaften gehören zu den neueren Wohnformen, die nach und nach in vielen Gemeinden entstehen. Es gibt bereits attraktive Beispiele für realisierte Wohngruppen wie z.B. die Wohngemeinschaft in Neuburg am Rhein, die durch einen Bürgerverein entstanden und organisiert wird.